Buchtipp des Monats

Hundert Stunden Nacht

Anna Woltz: Hundert Stunden Nacht           (ab 13)

                    Hamburg: Carlsen 2017

                    254 S.;  € 16,50

Emilia, 14 Jahre alt, befindet sich am Beginn des Buches auf Reisen. Sie will nach New York, hängt doch über ihrem Bett schon seit Jahren ein Poster mit der Skyline ihrer Sehnsuchtsstadt. Für die LeserInnen bleibt einige Zeit unklar, wovor sie flüchtet. Es muss etwas mit ihren Eltern zu tun haben, genauer gesagt mit ihrem Vater, den sie als "egoistischen Sack" bezeichnet, der "letzten Dienstag die Welt zerstört hat".

Obwohl Emilia glaubt, alles perfekt organisiert zu haben, stellen sich recht schnell erste Schwierigkeiten ein. Das gebuchte Apartment existiert beispielsweise gar nicht, und dass sie unter einer Schmutz - und Bakterienphobie leidet, macht die ganze Angelegenheit auch nicht einfacher.

Durch Zufall lernt sie Seth und seine kleine Schwester Abby kennen und auch Jim, sehr gut aussehend, aber auch ziemlich verwahrlost. Alle vier tragen einen "Rucksack" voller Probleme mit sich, alle vier haben ihre Macken, die während des Lesens immer wieder für Komik sorgen.

Etwa in der Mitte des Buches beichtet Emilia Seth endlich den wirklichen Grund für ihre Reise oder besser gesagt Flucht. Wir erfahren einiges über das Vergehen ihres Vaters und was sich seither in den sogenannten sozialen Medien abspielt. Spätestens an dieser Stelle ist vorerst mal Schluss mit lustig.

Inzwischen nimmt Hurrikan Sandy Kurs auf New York (den es in der Realität übrigens wirklich gegeben hat), was für die zusammengewürfelte WG eine Menge neuer Herausforderungen bedeutet, und es beginnen hundert Stunden Nacht...

Mehr sei hier nicht verraten, nur so viel: Anna Woltz kennt ihr vielleicht als Autorin von "Gips oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte". Ihr neuestes Buch steht dem in nichts nach. Also: unbedingt lesen!!!

Mag. Ingrid Brandl

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