Mai 2018

Grit Poppe: Anderswelt                                          (ab 10)

                   Hamburg: Dressler 2009;  

                   254 S.;   € 13, 40;

Da der Haussegen wieder einmal besonders schief hängt, beschließen Colins Eltern, die nächsten zwei Wochen auf Mallorca zu verbringen, in der Hoffnung, dass sich die ehelichen Gewitterwolken unter der spanischen Sonne verziehen.

Sohnemann – Ich-Erzähler Colin, 11 Jahre alt – wird in dieser Zeit bei Oma Louise geparkt, was ihn „unheimlich freut“. Seit nämlich Opa Elias vor ein paar Jahren spurlos verschwunden ist, ist Oma ein wenig „wunderlich“ geworden; und Colin fühlt sich bei ihr „wie ein aus dem Nest gefallener Vogel.“ Ohne Fernsehen, Computer und Internet könnten zwei Wochen etwas lang werden. Wenn da nicht diese alte braune Tür mit dem rostigen Vorhangschloss wäre, hinter der sich auf den ersten Blick nichts anderes als eine Vorratskammer mit Marmeladen- und Kompottgläsern verbirgt. Interessant wird es für Colin, als er hinter fetten Spinnweben einen Koffer entdeckt, der einen Stein mit einem merkwürdigen Muster, ein Fossil, enthält und eine Art Landkarte.

Als Colin am nächsten Tag von der Schule nach Hause kommt, ist Oma abgängig. Mit Hilfe der Karte macht er sich auf die Suche nach ihr, indem er dem Lauf eines Baches bis zu einem Steinbruch folgt. Dort findet er seine Oma, im Nachthemd und in Plüschhausschuhen auf einem Stein sitzend, mit dem Schlüssel in die Anderswelt in der Hand. Als Leser folgt man Colin nur zu gern in eine längst vergangene Zeit, als Dinosaurier die Erde bevölkert haben …

Ob der junge Protagonist dort auch auf seinen Großvater trifft, müsst ihr selbst herausfinden, und ganz nebenbei erfahrt ihr viel Wissenswertes über Saurier. 

Mag. Ingrid Brandl