Buchtipp des Monats

Apfelsinen für Mr. Orange

April 2020

Truus Matti: Apfelsinen für Mister Orange   (ab 11)

                    Hildesheim: Gerstenberg 2013

                    176 S.;  € 13,40

 

Diesmal gibt es für alle jüngeren Bücherwürmer und Leseratten einen Buchtipp, der euch nach New York führt.

Wir schreiben das Jahr 1943 – ihr wisst schon: 2. Weltkrieg. Linus, der Protagonist, hat von seinem Bruder Albert, genannt Apke, nicht nur seine Schuhe, sondern auch sein Bett und seinen Obst- und Gemüsekarren geerbt, mit dem er nun Waren aus dem elterlichen Gemüseladen ausliefert. Was ist mit Apke passiert? Er hat sich freiwillig! zum Militärdienst gemeldet und kämpft in Europa gegen die deutschen Truppen. Sehr zum Leidwesen der Eltern.

Von seinem großen Bruder hat Linus den Auftrag bekommen, sich um dessen Comicsammlung zu kümmern, was er nur zu gerne übernimmt, ist er doch selbst ein großer Fan von Mister Super, mit dem er auch geheime Gespräche führt. Sehr bald erkennt er jedoch, dass zwischen den Abenteuern des Comic-Helden und den Kriegserlebnissen seines Bruders Apke ein großer Unterschied besteht.

Als Obstlieferant muss Linus einen neuen Kunden mit Apfelsinen, also Orangen, beliefern, und da er dessen Namen nicht verstanden hat, nennt er ihn einfach Mr. Orange. Er erfährt, dass dieser Mann von Beruf Künstler ist, ein Maler. (Den Maler Piet Mondrian, der hier zweifellos gemeint ist, hat es übrigens wirklich gegeben. Er ist 1940 aus Holland nach New York geflüchtet.) Schnell entsteht zwischen Linus und dem alten Mann eine tiefe Freundschaft. „Fantasie ist eine mächtige Waffe“, erklärt Mr. Orange seinem jungen Freund. „Sie ist der erste Schritt zu allem, was die Menschen je geschaffen haben.“

Für mich gehört „Apfelsinen für Mr. Orange“ in die Kategorie der ganz besonderen Bücher. Es ist schön und traurig zugleich. Wenn ihr selbst gerne zeichnet, aber auch wenn ihr Malmuffel seid, wird euch das Buch gefallen. Ihr findet es in unserer Bibliothek!

 

Mag. Ingrid Brandl

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