Buchtipp des Monats

Verloren in Eis und Schnee

Jänner 2022

Davide Morosinotto: Verloren in Eis und Schnee - Die unglaubliche Geschichte der Geschwister Danilow. (ab 13)

                               Stuttgart: Thienemann-Esslinger, 2018.

                               430 S.; € 18,90

 

Russland im Jahre 1941: Die ganze Welt befindet sich im Krieg, Leningrad (heute St. Petersburg) wird von den Deutschen belagert. Alle Kinder sollen im Landesinneren in Sicherheit gebracht werden, so auch die 13-jährigen Zwillinge Nadja und Viktor. Die beiden, die noch keinen Tag getrennt waren, verlieren sich bereits am Bahnhof aus den Augen. Sie werden in zwei verschiedene Züge gesteckt, wobei der von Viktor Richtung Sibirien fährt. Nadjas Zug geht kurz nach Leningrad in Flammen auf, sie kann sich aber retten. (Offiziell heißt es, der Zug wäre von den Deutschen bombardiert worden und niemand hätte überlebt.) Viktor kann und will das nicht glauben und macht sich auf den weiten Weg, um Nadja zu finden.

Sehr interessant ist die Erzählform des Buches. Die Erlebnisse der beiden Kinder werden von ihnen tagebuchartig geschildert: Viktors Part ist in roter Schrift gedruckt, Nadjas in Schwarz. Dazu kommen eingeschobene Berichte und Kommentare eines gewissen Oberst Smirnow, der nach der Rückkehr der beiden Jugendlichen die Tagebücher liest und darüber entscheiden muss, ob sie sich durch die Flucht schuldig gemacht haben. Viele Karten, Dokumente, Skizzen und Fotos illustrieren die Handlung.

Auch wenn die Geschichte für unser Zwillingspaar gut ausgeht: Ihr habt es hier mit einem Buch zu tun, das der Autor als nahezu historischen Roman bezeichnet, der die Gräuel des 2. Weltkriegs nicht ausspart.

Mag. Ingrid Brandl

 
 

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